Muttersein steckt voller Herausforderungen. Wir dürfen nicht zu streng sein, aber unseren Kinder auch nicht alles durchgehen lassen. Wir müssen auf sie aufpassen, aber dürfen sie nicht kontrollieren. Wir müssen ihnen Halt geben, dürfen sie aber nicht erdrücken. Ja, es ist schon schwierig und wie schafft man es, einen guten Mittelweg zu finden und die Balance zu halten?
Das Wichtigste für Kinder ist es, in einer liebevollen Familie aufzuwachsen. Kinder müssen sich sicher fühlen und Angst sollte auf gar keinen Fall den Alltag dominieren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als meine große Tochter so 5 oder 6 Jahre alt war. Wir mussten damals regelmäßig im Schrank und unter dem Bett nachschauen, ob sich nicht vielleicht doch irgendjemand oder besser gesagt irgendetwas dort versteckt hatte. Wenn wir dann alles genau inspiziert hatten , konnte sie beruhigt einschlafen. Sie bekam noch einen Kuss und ein paar liebevolle Worte und schon war die Angst wie weggeblasen. Geborgenheit ist eine super Waffe gegen jede Art von Ängsten.
In einer Welt, in der alle danach schreien, Kindern viel Freiraum zu lassen, ist es manchmal schwer Grenzen festzulegen. Ist man nicht vielleicht doch manchmal zu streng??? Naja ich glaube, dass es wichtig ist, zu seinen Grenzen und Verboten zu stehen. Wenn man selbst unsicher ist, verpufft die ganze Wirkung. Grenzen sollen dem Kind schließlich Sicherheit geben. Wenn man seinem Kind alles erlaubt, ist das eine große Gefahr... Wie oft meine Tochter irgendwelche halsbrecherischen Unternehmungen vorhatte, mit denen sie sich am Ende doch nur in Gefahr gebracht hätte. Kinder können Gefahren und Risiken einfach nicht richtig einschätzen.
Wer kennt das nicht... Es klappt nicht alles beim ersten Versuch und dicke Tränen kullern über die kleinen Bäckchen. Egal, ob es dabei um die ersten Schritte oder um etwas anderes geht, Kinder brauchen immer wieder die Ermutigung ihrer Eltern. Wir alle brauchen ab und zu ermutigende Worte, wie viel mehr brauchen sie unsere Kinder. "Du schaffst das...Versuchs nur weiter..." Wenn Kinder solche Worte hören, gehen sie mit neuer Motivation an die verschiedensten Dinge. Motivation ist ein wichtiger Motor, um sich weiter zu entwickeln. Wenn wir unsere Kinder nicht ermutigen, wer soll es sonst tun??
Wie müssen aufhören, perfekte Eltern sein zu wollen. Es ist ein unerreichbares Ziel. Niemand auf dieser Welt ist perfekt und wir als Eltern machen nunmal Fehler. Auch unsere Eltern haben Fehler gemacht. Es lässt sich nicht vermeiden. Es ist jedoch wichtig, zu seinen Fehlern zu stehen. Wenn ich etwas falsch gemacht oder überreagiert habe, bin ich nicht zu stolz, um mich bei meiner Tochter zu entschuldigen. Nur so sind wir authentisch und unsere Kinder sollen schließlich nicht das Gefühl bekommen, dass wir Übermenschen sind. Spätestens wenn sie erwachsen sind, fliegt der ganze Schwindel auf.
Nirgends ist Vergebung so wichtig , wie in einer Familie. Ehepartner untereinander müssen sich immer wieder vergeben. Wenn man nicht bereit ist zu vergeben, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Ehe am Ende ist. Unvergebenheit macht verbitterte Menschen aus uns. Auch unsere Kinder machen Fehler, gerade wenn sie in der Pubertät sind, können sie uns mit Worten und ihrem Verhalten verletzen. Wenn wir dann nicht vergebungsbereit sind, leidet die Beziehung zu unseren Kindern zusätzlich. Nur wenn man sich in einer Familie gegenseitig vergibt, können sich alle Mitglieder zu gesunden Persönlichkeiten entwickeln.
Eine gute Mutter zu sein, ist gar nicht so einfach und es macht auch nicht immer nur Spaß. Doch sind das Lächeln unserer Kinder und eine gute Entwicklung nicht eine tolle Belohnung für all unsere Mühen???
Liebe Grüße und einen schönen Tag
wünscht euch
...eure schlaflose Mutti ~Nicole~