Warum Abendrituale so wichtig sind

Meine kleine Tochter wird demnächst 11 Monate alt. Es waren anstrengende und schöne 11 Monate. Es waren auch Monate, in denen ich sehr viel dazu gelernt habe. Mein Mann und ich haben vor einiger Zeit ein ganz bestimmtes Abendritual eingeführt. Dieses Ritual wiederholen wir nun jeden Abend und es läuft auch bis auf wenige Ausnahmen immer gleich ab. Meine Tochter liebt ihr Abendritual und findet dann schneller zur Ruhe und anschließend in den Schlaf.

Unser Abendritual

Unser Abendritual beginnt meist schon nach dem Abendessen. Meine Tochter "putzt" dann ihre Zähne, also das heißt sie kaut für wenige Minuten auf ihrer Zahnbürste herum und danach geht es ab ins Schlafzimmer. Dort steht ihr Wickeltisch und mein Mann wechselt ihre Windeln und zieht ihr einen Schlafanzug an. Dann komme ich ins Schlafzimmer und rede mit ihr, während mein Mann sie in ihren Schlafsack legt. Wenn sie dann im Schlafsack steckt, nimmt mein Mann sie noch einmal auf den Arm und fliegt mit ihr langsam noch ein paar Runden durch unser Schlafzimmer. Dann lächelt meine Kleine und freut sich. Wenn mein Mann sie dann ins Bett geflogen hat, kommt mein Part. Sie kuschelt sich an mich und schaut mich mit ihren großen blauen Augen an. Ich stille sie dann und schmuse innig mit ihr, bis sie eingeschlafen ist. Unser Abendritual dauert nicht besonders lang, aber das muss es auch nicht.

Warum Abendrituale wichtig sind

Abendrituale geben uns allen Sicherheit. Wir wissen, was nacheinander passieren muss und wann es Schlafenszeit ist. Meine Tochter kann sich so besser auf das Schlafen einstimmen und findet in der Regel schneller zur Ruhe. Natürlich sind Abendrituale flexibel und man sollte sie nicht als Dogma sehen. Auch wir werden unser Abendritual Stück für Stück den neuen Lebensphasen anpassen, denn mein Mann kann sie kaum noch durch das Zimmer fliegen lassen, wenn sie 10 Jahre alt ist. Unser Abendritual hat sich in den letzten Monaten bereits ein paar mal verändert. Wir mussten erst herausfinden, wie es am besten für uns und unsere Tochter funktioniert. Wir haben sie beispielsweise für eine Weile abends vor dem Schlafengehen gebadet, weil sie das eine zeitlang sehr genossen hat. Als diese Phase vorbei war, haben wir das abendliche Bad durch singen o. ä. ersetzt. Wir mussten schnell lernen, dass meine Tochter ihr Abendritual selbst mitgestaltet und sich nichts aufzwingen lässt. Obwohl sie noch sehr klein bei der Einführung unseres Abendrituals war, wusste sie schon sehr genau, was sie mag und was nicht.

Abendrituale sind eine wunderbare Sache und ein toller Tagesabschluss. Jede Familie kann diese Rituale ganz individuell gestalten. Mögliche Abendrituale sind beispielsweise singen, baden, eine Geschichte erzählen, stillen, beten und vieles mehr. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man sollte nur darauf achten, dass das Abendritual nicht mehr ganz so wild ist und das Kind zur Ruhe kommen kann.

Wie bereits erwähnt, hat meine kleine Tochter das Abendritual super angenommen und ich finde es ganz wunderbar, dass mein Mann so sehr integriert ist. So ist es zwar schwieriger, es immer gleich zu gestalten, weil mein Mann es vielleicht mal nicht schafft, abends rechtzeitig bei uns zu sein, aber das Risiko nehmen wir gern ihn Kauf. Seitdem wir das Abendritual eingeführt haben, geht es abends viel ruhiger und entspannter bei uns zu.

Wie sieht es denn bei euch mit Abendenritualen aus? Habt ihr gute Erfahrungen damit gemacht oder verzichtet ihr gänzlich darauf. Wann habt ihr mit der Einführung von Abendritualen begonnen und wie gestaltet ihr diese? Ich weiß, dass sind wieder einmal sehr viele Fragen, aber ich finde, dass das Thema sehr wichtig ist und unsere Kleinen, so wie auch wir sehr von Abendritualen profitieren.

Liebe Grüße

...eure schlaflose Mutti ~Nicole~