Wenn die kleinen Kindergartenkinder plötzlich „große“ Schulkinder werden…

28. März 2016

Seit letzten September geht mein sechsjähriger Löwenjunge in die erste Klasse der Grundschule. Er ist mein erstes Schulkind und ich ertappe mich in letzter Zeit immer öfter dabei, wie ich ihn ansehe und staune, wie diese ersten Monate Schule ihn größer und reifer gemacht haben.

Habe ich ihn doch noch vor wenigen Monaten noch im Kindergarten bis zur Türe seiner Gruppe gebracht, so rollert er jetzt mit seinen Klassenkameraden, den in den Sommerferien geübten Weg von dreieinhalb Kilometern zur Schule. Wenn das Wetter sehr schlecht und dunkel ist, lässt er sich überreden, von mir gefahren zu werden. (Insgeheim war ich ganz froh, dass nach dem Schulanfang dann bald die kalten Wintermonate kamen und ich ihn nicht Rollern lassen musste. Aber das bleibt natürlich mein Geheimnis.)

Von der Schule wird es gewünscht, dass die Kinder selbstständig zur Schule kommen. Es tut ihm auch gut und macht ihn selbstbewusst. Natürlich traue ich ihm das auch zu, sonst würde ich ihn nicht fahren lassen. Wenn da nicht immer noch dieses „aber“ im Unterbewusstsein jeder Mama wäre, die sich einfach Sorgen macht. Schließlich ist die Welt halt eben nicht heile und was auf so einer Strecke eben alles passieren kann, mag man sich lieber gar nicht vorstellen und so bin ich jedes Mal froh, wenn ich ihn durch das Gartentürchen poltern höre. Okay, ich gebe zu, manchmal stehe ich auch an selbigen und schaue nervös die Straße runter, wenn er auf dem Heimweg mal wieder in´s Trödeln kam. Ach jetzt verstehe ich meine Mama auch so viel besser, als damals…

Trotzdem geht das doch alles so schnell. Vor ein paar Monaten bekam ich wirklich noch jeden "Pups" vom Kindergarten gesagt, heute muss ich mich damit begnügen, was mein plötzlich so groß gewordenes Kind mir erzählt. Während wir im Sommer noch Spielverabredungen hatten, bei denen die Mütter fröhlich plauderten, während die Kinder nebenan das Zimmer auseinander nahmen, heißt es heute: "Mama, heute komme ich nicht mit Euch zum Spielplatz. Wenn ich mit den Hausaufgaben fertig bin, treffe ich mich mit xy - wir haben das schon geklärt in der Pause".

Tja, nun denn... So freue ich mich über seine neuen Freundschaften und bin zugleich trotzdem ein bisschen traurig.

Irgendwie war ich noch nicht drauf vorbereitet, was sich so alles mit der Einschulung ändert.

100 Jahre scheinen sie her zu sein, die schlaflosen Nächte wegen der Bauchkoliken oder dem Zahnen. Der erste Brei, das erste Wort, die ersten Schritte, windelfrei und schnullerlos. Zack, sind die ersten 6 Jahre vorbei.

Meine Kinder habe ich von Anfang an ein Stück weit losgelassen. Sie durften ihre Schritte gehen, hinfallen und Fehler machen. Ich war nie die Mutter, die sie in Watte gepackt hat, immer nur "Vorsicht" oder "Pass auf" gerufen hat. Sondern blieb lieber im Hintergrund, um sie notfalls aufzufangen oder einfach da zu sein.

Jetzt heißt es eben wieder ein Stück weit loslassen. Auf dem Weg in Richtung Teenager. Hoffentlich habe ich noch mindestens 6 Jahre Zeit, bis ich dann über den 1. Kuss, Liebeskummer und Akne nachdenken werde.

Eure

Tanja

Nicole, Mama⁵,
Bloggerin & Coach

Mom Empowerment Coaching Coaching für Mütter

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